Anlässlich des vorweihnachtlichen Sonntagsverkaufes informierten Aktivistinnen und Aktivisten aus dem Umfeld der Klima Allianz auf dem Solothurner Amtshausplatz zum Thema Divestement. Der Finanzplatz Schweiz ist über 2% der weltweiten Treibhausgas Emissionen verantwortlich. Ein beachtlicher Teil davon ist direkt mit den Renten der zweiten Säule verknüpft.

Die Folgen des Klimawandels werden immer klarer ersichtlich. Einerseits sehen wir vermehrt Zeiten mit langanhaltenden überdurchschittlichen Regenfällen, andererseits Hitzesommer oder längere Trockenperioden wie sie im Moment erneut in die vorweihnachtliche Zeit fällt. Die weltweite Durchschnittstemperatur ist 2016 nach 2014 und 2015 auf einen erneuten Rekordwert gestiegen. Vor gut einem Jahr wurde in Paris nun ein bindendes Klimaabkommen für die Zeit bis 2050 verabschiedet. Dort steht klar, dass die Erwärmung auf möglichst 1.5°C begrenzt werden soll. «Zu den 1.5°C fehlt nicht mehr viel, deshalb benötigt es nun sofort griffige Massnahmen um die Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren.» sagt Raphael Schär.

Die Pensionskassen investieren Gelder im Bereich von 760 Milliarden Franken. Mit den bekannten 2% welche die Publica in fossile Energien investiert rechnet die Klima Allianz mit mindestens 15 Milliarden, welche Pensionskassen schweizweit in klimaschädliche Energien investieren. Da weltweit aber die Rendite auf fossile Energien zurückgehen werden, da das Pariser Abkommen unumstritten ist, muss auch dieses Geld abgezogen werden, bevor die 2. Säule und das Klima einen Schaden davonträgt.

Aus diesem Grund hat die Klima Allianz Schweiz vor kurzem die Divestement Kampagne lanciert. Mit einer rund 5 Meter hohen Dreckwolke standen daher die Aktivistinnen und Aktivisten auf dem Solothurner Amtshausplatz. Mittels einem einfache Onlinetool können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Pensionskassen auffordern, die Gelder aus Investitionen in fossile Energien abzuziehen. Das Onlinetool ist sehr einfach unter http://renten-ohne-risiko.ch erreichbar. Ein Flyer mit einer halbkohligen Hunderternote soll die Passantinnen und Passanten zu Hause an das Onlinetool erinnern. «Da die Pensionskassen nicht freiwählbar sind, braucht es jede und jeden damit die Pensionskassen auf die Risiken der fossilen Investitionen aufmerksam werden.» erklärt Christof Schauwecker den Aufruf an alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Bereits können erste Erfolgsmeldungen verzeichnet werden. «Es haben bereits über 1800 Personen das Onlinetool genutzt und aus der Publica sowie der Pensionskasse der Stadt Zürich kamen Rückmeldungen, dass die Investitionen in Kohlestrom gestoppt werden.» erläutert Christian Lüthi von der Klima Allianz den aktuellen Stand der Kampagne, welche auch im neuen Jahr noch weitergeführt wird.

Auch die Politik wird sich im Kanton Solothurn noch mit dem Thema Divestement der Pensionskassen auseinandersetzen. Der Oltner Gemeinderat Raphael Schär, welcher die Jungen Grünen Schweiz in der Klima Allianz vertritt, arbeitet bereits an entsprechenden Vorstössen.