Dritter Thematische Stadtführung zum Thema Kunst im öffentlichen Raum
Die dritte virtuelle Stadtführung war dem Thema «Kunst im öffentlichen Raum» gewidmet. Als Experte eingeladen war diesmal Christof Schelbert. Der gebürtige Oltner Künstler und pensionierte Professor und Institutsleiter an der Basler Hochschule für Gestaltung und Kunst kennt sich mit der örtlichen Kunst im öffentlichen Raum aus wie kein Zweiter.
Der Online-Stadtrundgang startete für die knapp zwanzig Kunstinteressierten auf dem Bifangplatz, beim 1995 zum fünfzigsten Jubiläum der Mio gestalteten Brunnen. Die Umgebung des benachbarten BBZ ist gleich mit drei abstrakten Holz- und Eisenplastiken gestaltet. Für eine Bildungsinstitution ist das typisch – ist doch der Kanton eine wichtige Käuferin von Kunst im öffentlichen Raum. Der Spaziergang führte durch die Winkelunterführung, zu den drei Engeln an der Fassade der Alpiq. Anfangs Fünfzigerjahre von der damaligen Atel bestellt, gewähren sie Einblick in die Geschichte des Firmen-Mäzenatentums und den Fortschrittsglauben der Nachkriegsjahre. Etwas jünger, aber zum Zeitpunkt seiner Einweihung sehr umstritten ist das populäre Reiterdenkmal am Kopf der Bahnhofbrücke. Von dessen Sockel aus ist die markante blau-grüne Gewässerschutzplastik beim Ländiweg zu sehen. Im Geist der späten Sechzigerjahre aus Polyester geformt, stellt die Plastik heute die Denkmalpflege vor Probleme: sie ist über die Jahrzehnte spröde geworden. Überhaupt sei der Unterhalt von Kunst im öffentlichen Raum alles andere als einfach und werde vielerorts aus Kostengründen vernachlässigt, so Christof Schelbert. Als jüngstes städtisches Denkmal besichtigte die Gruppe das Abbild des «Königs von Olten» aus dem Jahr 2018 auf dem Kaplaneiplatz. Den Steinelefanten auf dem Platz der Begegnung zeigte Schelbert später als Beispiel eines Kunstwerks, von dem heute nicht mehr ganz klar ist, wie es zu seinem heutigen Standort kam. Als Objekt, das umgekehrt nicht an seiner ursprünglichen Stelle steht, zeigte er den mächtigen abstrakten Eisenstorch, der einst vom Platz der Begegnung in den Stadtpark verlegt wurde. Auch Wandmalereien wurden gewürdigt, so etwa das Wandbild im Ratsaal mit seinen subtil nuancierten Farbtönen und dem surrealistischen Bildnis von St. Martin im angrenzenden Pausenraum. Die Führung endete im angrenzenden Innenhof des Stadthauses, wo drei sich auf spannende Weise ergänzende Werke aus verschiedenen Epochen ausgestellt sind.
Die nächste und letzte Führung findet am Samstag 20. Februar statt. Das Thema lautet «Netto Null – Wie geht das?». Interessierte können sich hier anmelden.