Die virtuelle Führung begann hinter dem Bahnhof und führte über die notorisch überhitzte Tannwaldstrasse Richtung Fachhochschule. Ein Blick in die Alte Aarauerstrasse zeigte, was für einen Unterschied grosszügige Beschattung durch grosse Bäume machen kann. Wir wiesen darauf hin, dass eine Ausdohlung des unter der Strasse verlaufenden Mühletalbachs im Sommer noch weitere Kühlung verschaffen könnte. Weitere Themen, die im Verlauf des Spaziergangs besprochen wurden, waren begrünte Fassaden, der hitzerverstärkende Effekt von asphaltierten und anderweitig versiegelten Oberflächen und die zentrale Bedeutung von begrünten Plätzen, Innenhöfen und Flachdächern. Ein weniger bekannter aber umso wichtiger Aspekt des Stadtklimas ist die Durchlüftung. Riegelförmige Bebauungsmuster sind sehr verbreitet, können aber verhindern, dass nachts kühle Luft von den Jurahügeln herunter in das Stadtzentrum fliessen kann. Im Sommer führt dies zu Hitzestaus. Der Spaziergang führte bis zum Vögeligarten, der für das Stadtklima auf der rechten Stadtseite eine wichtige Rolle spielt, nicht zuletzt als «Schwamm», der Wasser speichert und über die Bäume wieder an die Umwelt abgibt. Anschliessend wurden Handlungsansätze und konkrete Massnahmen für Olten diskutiert, darunter etwa die verstärkte Pflanzung von Baumarten, die längere Trockenperioden aushalten. Ich betonte dabei, dass diese insbesondere in der anstehenden Ortsplanrevision berücksichtigt werden müssen.

Die nächste Führung findet am 6. Februar statt und sich mit Kunst im öffentlichen Raum beschäftigen. Interessierte können sich hier anmelden.

Foto: Gemeinsam mit Referent Patrick Weibel beim Rekognoszieren des Spaziergangs. Im Hintergrund ist der klimatisch wertvolle Vögeligarten zu sehen.