Newsletter Juni 2024
Liebe Freund:innen, liebe Unterstützer:innen
Ende April fragte das Oltner Tagblatt ein erstes Mal nach, ob ich für eine erneute Kandidatur als Oltner Stadtrat zur Verfügung stehen werde. Die entsprechenden Gespräche mit der Familie, dem Arbeitgeber und der Partei liefen zu diesem Zeitpunkt schon länger, aber noch waren nicht alle damit verbundenen Entscheide gefällt. Die grösste Herausforderung eines solchen Teilzeitamts ist, das Mandat mit der Berufstätigkeit und dem Familienleben unter einen Hut zu bringen. Der Hauptgrund dafür liegt in einem entschädigten Pensum von 30%, welches meist nur mit einer tatsächlichen Arbeitsleistung von 50% zu bewältigen ist. Dank dem grossem Verständnis meiner Familie und der maximalen Flexibilität meines Arbeitgebers gelang mir jedoch der Spagat zwischen diesen Aufgaben in den letzten drei Jahren gut.
Nachdem wir nun in den vergangenen Wochen an den verschiedenen Stellschrauben gedreht haben, freue mich sehr darüber, dass meine Familie und mein Arbeitgeber es mir wiederum ermöglichen, als Stadtrat anzutreten.
Rückblick & Ausblick
In den letzten drei Jahren konnten wir in der Sozialregion verschiedene Weichen stellen und wichtige Grundlagen erarbeiten. Diese Arbeiten will ich nun in der nächsten Legislatur weiterführen. Mit dem Integralen Integrationsmodell, der Umsetzung der Empfehlung der Konferenz für Kindes- und Erwachsenenschutz und der laufenden Revision des Sozialgesetzes (in welche ich über eine Arbeitsgruppe eingebunden bin), sind wir als Sozialregion an wegweisenden Projekten beteiligt. Wir möchten ausserdem die Präventionsarbeit weiter ausbauen, um mit gezielten Angeboten für bestehende Betroffene eine Ablösung zu schaffen und so die Fallzahlen in der Sozialregion nachhaltig zu reduzieren. Zudem bin ich der Überzeugung, dass wir noch enger mit den benachbarten Sozialregionen zusammenarbeiten können – sei es in der Prävention, bei den Sozialversicherungen oder in der AHV-Zweigstelle.
In der Sozialdirektion beschäftigen wir uns mit verschiedenen Themenfeldern, darunter Gassenarbeit, frühe Förderung, Alter, Freiwilligenarbeit und Sucht:
- Für die Gassenarbeit werden wir im September dieses Jahres eine Vorlage präsentieren, aber bereits jetzt intensiver mit der lokalen Szene zusammenarbeiten. Die entsprechende Aufbauarbeit wird zwar noch viel Zeit beanspruchen, aber dank ersten Kontakten zur Szene bin ich motiviert und optimistisch, was die geplante Zusammenarbeit angeht.
- Bei der Strategie der frühen Förderung (Link) liegt der Fokus für die Sozialdirektion im kommenden Jahr auf der Familienberatung und dem Familienzentrum (Beispiel Zofingen oder Aarau), gefolgt von weiteren Schritten, die in der Strategie transparent dargelegt sind.
- Im Leistungsfeld Alter konnten wir die Leistungsvereinbarungen mit Spitex und Pro Senectute überarbeiten. Wir stehen im engen Kontakt und unterstützen sie als wichtige Leistungserbringer in der Stadt. Im August 2024 ist ein Anlass für das Altersleitbild geplant (Anmeldung hier). Daraus sollen Massnahmen abgeleitet werden, um sicherzustellen, dass ältere Menschen in der Stadt Olten möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben führen können.
- Im Themenfeld Freiwilligenarbeit bieten wir Unterstützung für Vereine an und helfen ihnen, sich untereinander zu vernetzten. Ebenfalls beteiligten wir uns dieses Jahr zum zweiten Mal am Tag der Nachbarschaft; dieser soll Begegnungen im Quartier fördern und ist mir deshalb sehr wichtig.
- Der Themenbereich Sucht ist in den letzten Monaten stark in den Vordergrund getreten, denn die Schweiz wird aktuell von einer Crack-Welle heimgesucht, von der leider auch Olten nicht verschont bleibt. Wir sind Dank der SIP – bald als Gassenarbeit – und der Suchthilfe Ost zum Glück gut darauf vorbereitet und meistern die Situation aktuell den Umständen entsprechend gut.
Auch auf gesamtstädtischer Ebene sind wir mit der Ortsplanungsrevision, der Umsetzung der Klimastrategie und unserer proaktiven Stadtentwicklung auf Kurs und ich bin sehr motiviert, auch in der nächsten Legislatur meinen Beitrag zu leisten.
Fünf Fragen und fünf Antworten
Nach dem Artikel im Oltner Tagblatt kamen viele Menschen auf mich zu und motivierten mich, erneut für das Amt anzutreten. Ich danke euch vielmals für die Wertschätzung und kann Euch versichern: an Motivation mangelte es mir zu keiner Zeit! Zur Illustration meiner gegenwärtigen Situation ein paar klassische Fragen aus den letzten Wochen, sortiert nach Häufigkeit:
Was hat sich seit deiner ersten Kandidatur in der Zeitplanung verändert?
Seit meinem Entscheid vor vier Jahren, als Stadtrat zu kandidieren, bin ich Vater zweier Kinder geworden und dementsprechend musste der familiäre Terminplan komplett neu organisiert werden. Die abendlichen Termine oder Workshops an Tagen, an welchen ich eigentlich für die Kinderbetreuung zuständig wäre, kann ich nur wahrnehmen, weil meine Frau, meine Eltern oder meine Schwiegereltern einspringen können. Dafür bin ich sehr dankbar.
Wie verteilt sich dein Stadtratspensum über die Woche?
Üblicherweise steht der Montag ganz im Zeichen des Amtes mit der Stadtratssitzung am Vormittag und der Direktionssitzung am Nachmittag. Weitere Termine wie etwa Arbeitsgruppensitzungen oder Workshops finden unter der Woche oder, im Fall von Kommissionssitzungen und Parlamentssitzungen, auch abends statt. Termine im Zusammenhang mit meinem Amt finden auch regelmässig an jenen Tagen statt, die eigentlich reguläre Arbeitstage in meinem angestammten Beruf wären. Mein Arbeitgeber zeigt sich hier flexibel: ich kann Projekte dann erledigen, wenn ich Zeit habe, und nicht zwingend an einem fixen Tag. Das ursprünglich geplante Pensum konnte ich aber von Anfang an nicht einhalten – wir haben deshalb jetzt mein Pensum nochmals leicht reduziert, um die Realität besser abzubilden.
Hast Du auch an eine Kandidatur als Regierungsrat gedacht?
Ja. Ich wurde bereits vor dem öffentlichen Rücktritt von Brigit Wyss über die kommende Vakanz informiert und habe mir entsprechend Gedanken gemacht. Eine Kandidatur wäre natürlich interessant, zumal verschiedene Themen, die zu meiner persönlichen Politisierung beigetragen haben, heute auf kantonaler Ebene diskutiert werden. Dazu gehört zum Beispiel Klimapolitik oder Raumplanung. Also warum nicht kandidieren? Aus drei Gründen: Erstens ist die kommunale Ebene sehr spannend; es stehen wichtige Entscheide an und wir sind hier nahe bei den Leuten. Zweitens ist die Region aktuell im Regierungsrat gut vertreten, und drittens haben die GRÜNEN im Kanton Solothurn zum Glück noch weitere Kandidatinnen und Kandidaten, die sich ausgezeichnet für dieses Amt eignen.
Was sind die Highlights deiner bisherigen Amtszeit?
Am meisten haben mich die Begegnungen mit den Menschen gefreut – zum Beispiel am Vernetzungsanlass der Freiwilligenarbeit, wo sich einmal mehr zeigte, was Ehrenamtliche so alles leisten für unsere Stadt, oder kürzlich am Altersausflug der 75- und 80-jährigen Oltnerinnen und Oltner. Das mit «SRF bi de Lüt», dem Salzburger Stier und dem OL-Weltcup in der letzten Zeit gleich dreimal die Schönheit unserer Stadt in die Schweiz getragen wurde, hat mich sehr stolz gemacht. Mit dem «Stadtgspröch», das diesen Sommer wieder auf dem Sockel der Stadtkirche stattfinden wird, dürfen wir uns auf ein weiteres Highlight freuen. Nach einem öffentlichen Podium im Jahr 2021 konnte ich das Projekt an einem runden Tisch wiederbeleben und bin sehr glücklich, dass es nun endlich geklappt hat.
Möchtest Du in der kommenden Legislatur eine andere Direktion übernehmen?
Nein. Von den Themenfeldern her würden mich die anderen Direktionen zwar auch interessieren. Aber abgesehen von meiner Motivation, weiter an den diversen laufenden Projekten in der Sozialdirektion zu arbeiten, bin ich der Meinung, dass es mindestens zwei Amtsperioden in einer Direktion braucht, um die Entscheide der ersten vier Jahre auch in den vier darauffolgenden Jahren verantworten zu können. Die Aufteilung der Direktionen im aktuellen Stadtrat hat sich zudem bewährt und in den letzten drei Jahren wesentlich zum Gelingen verschiedener Projekte beigetragen. Ich kann mir aber beispielsweise vorstellen, die Stellvertretung einer anderen Direktion zu übernehmen.
Für weitere Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Anmeldung für den Newsletter:
(Die Daten werden ausschliesslich für den Newsletter verwendet und eine Abmeldung ist jederzeit möglich)